Zuchtviehauktion in Dätgen, Vermarktungszentrum der RSH eG am Donnerstag, 14. Dezember 2023

Gute Qualität hatte ihren Preis

Auf der letzten Auktion der Rinderzucht Schleswig-Holstein eG (RSH eG) im Jahr 2023 boten die Käufer sehr qualitätsorientiert. Die Preise gaben gegenüber der Novemberauktion in allen Bereichen nach. Nicht marktgerechte Tiere fanden auch nicht mit Abschlägen einen Käufer und blieben daher im Überstand.

Vier Kollektionen bereicherten das Angebot

Das Angebot bei den Färsen wurde durch vier Kollektionen aufgewertet. Die Kreisvereine aus Rendsburg-Eckernförde hatten eine Kollektion zusammengestellt und die Zuchtbetriebe Bernd Ellerbrock aus Westerau, die Fichtenheim GbR aus Dörpum und Andreas Bewersdorff aus Ruhwinkel hatten jeweils eine Betriebskollektion im Angebot. Sämtliche Kollektionen erzielten im Durchschnitt höhere Preise und beide „Topseller“ Schwarzbunt und Rotbunt stammten aus diesen Betriebskollektionen. Den höchsten Durchschnittspreis mit 2.350€ konnte Bernd Ellerbrock für seine Färsen erzielen.

Die schwarzbunten Färsen konnten fast alle abgesetzt werden. Der Durchschnittspreis lag bei 1.938€, wobei die Preisspanne auf dieser Auktion sehr hoch lag. Teuerste Färse war „Aphrodite“ aus der Betriebskollektion von Bernd Ellerbrock aus Westerau. Die Gigabyte-Tochter überzeugte mit viel Rahmen und Entwicklung und eine erste Kontrolle von fast 40 kg ließen ein spannendes Bieterduell aufkommen. Schließlich fiel der Hammer bei 2.500€.

Die schwarzbunten Bullen erlösten im Durchschnitt 1.983€ und konnten bis auf einen alle abgesetzt werden. Den Spitzenpreis von 2.300€ konnte sich die Andresen Kattbek GbR in Böklund sichern, und zwar für „Caldo“. Der aus Embryotransfer stammende Camus-Sohn fiel schon bei der Körung positiv auf. Eine enorme Entwicklung und ein gutes Leistungspapier zeichneten ihn aus und führten zu diesem Spitzenpreis.

Die Nachfrage nach rotbunten Bullen war begrenzt und der Durchschnittspreis von 1.850€ war nicht zufriedenstellend für die Qualität der aufgetriebenen Bullen. 2.000€ konnte Klaus Jürgen Wichmann aus Haby für seinen genetisch hornlosen Boy Red PP-Sohn „Cantus“ erlösen. Neben dem Hornlosgen zeichneten den rotbunten Bullen die Leistungen der Mutter und Großmutter von über 11.000 kg im Pedigree aus.

Das etwas kleinere Angebot an rotbunten Färsen konnte überzeugen und erlöste im Schnitt 2.150€. Die Preisspanne war erheblich geringer wie bei den schwarzbunten Färsen. Den Spitzenpreis von 2.500€ konnte Andreas Bewersdorff aus Ruhwinkel für „Darkspirit“ erzielen. Die Dice Red-Tochter stammt aus der bekannten Destiny-Familie, die bereits viele Bullen für Besamungsstationen geliefert hat. Enormer Rahmen, viel Typ und ein fest ansitzendes Euter sprachen für sie und sie wird demnächst im Kreis Schleswig-Flensburg gemolken.

Die kleine Kollektion der Angler-Färsen konnte das sehr hohe Niveau der Vorauktion nicht erreichen und erlösten im Schnitt 1.775€. Die Wotan-Tochter „Ballon“ von Thore Henningsen aus Tollschlag erzielte mit 2.100€ den höchsten Preis. Die enorm entwickelte Färse trat nach der Auktion die Reise nach Niedersachsen an und wird dort in Zukunft gemolken.

Die Nachfrage nach Jungrindern bzw. Kälbern ist sehr speziell und daher konnten von den schwarzbunten Jungrindern nur eine Katalognummer für 600€ abgesetzt werden. Positiver verlief die Auktion für Klaus Jürgen Wichmann aus Haby. Seine rotbunten Kälber waren alle genomisch hornlos, zum Teil auch homozygot hornlos. Alle fünf Kälber fanden einen neuen Besitzer und erlösten im Schnitt 490€. Als Spitzenpreis erzielte er 600€ für die Spectre PP-Tochter „Durst“, die jetzt im Kreis Plön aufgezogen wird.

Ein Jungrind der Rasse Braunvieh wurde von Karsten Kaack aus Ratzbek aufgetrieben und wurde für 1.300€ zugeschlagen.

Die nächste Auktion der Rinderzucht Schleswig-Holstein eG wird am 18.Januar 2024 in Dätgen durchgeführt.

 

Text: Günter Koch, RSH eG

Foto: Melanie Knorr, RSH eG

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