Landesjungzüchterschau

Landesjungzüchterschau 2023 im Rahmen der NORLA

Wie gewohnt, startete die Landesjungzüchterschau pünktlich um 10 Uhr auf dem Messegelände in Rendsburg. Annelie Andersen, die zweite Vorsitzende des Jungzüchterclubs der RSH eG, begrüßte unter strahlenden Sonnenschein die 80 Teilnehmer und übergab das Mikrofon an Tabea Cramer aus Ostfriesland, die an diesem Tag das Richteramt übernahm.

Mit zwei Klassen eröffneten die Fleischrinder-Jungzüchter den Vorführwettbewerb und zeigten hier eine große Rassevielfalt der unterschiedlichsten Fleischrinderrassen. In der Klasse der jungen Teilnehmer gewann das sehr ruhige Gespann von Anna Grund mit ihrem White Galloway-Rind „Valrhona vom Bebensee“, sie konnte die Zeichen der Richterin immer korrekt umsetzten. Das Angus-Rind „Umbrella von Hof Kamerun“ war durch die Kulisse zwar etwas unruhig, aber ihre Vorführerin Gesa Schneidereit löste die Situation souverän und wurde mit dem 1b Platz belohnt.

In der älteren Klasse der Fleischrinder-Jungzüchter setzte sich Stine Leffler mit ihrer „Valrhona vom Bebensee“, einem White Galloway, mit guter Kontrolle und der schnellen Umsetzung der Zeichen auf den 1a Platz. Dahinter auf 1b rangierte sich Leonie Zschenker mit einer ruhigen Vorstellung von ihrem Welsh Black Rind „RM Eiche“. Die Siegerauswahl der Fleischrinder mit den vier 1a- und 1b- Platzierten konnte Stine Leffler vor Gesa Schneidereit für sich entscheiden.

Auf jeder Schau bieten die jüngsten Teilnehmer in ihren Klassen des Vorführwettbewerbs ein ganz besonders herzliches Bild. Die jüngste Teilnehmerin, Kiana Schlott aus Sprakebüll, war grade einmal drei Jahre alt, aber präsentierte schon voller Stolz „Claudia“ im Ring.

Die erste Klasse der Milchrinder-Jungzüchter konnte Louis Thomsen mit „THH Skei“, eine „Pursuit“-Tochter aus der Zucht der Thomsen GbR aus Lindewitt, für sich entscheiden. Neben der guten Kontrolle seines Tieres konnte der Vierjährige auch mit viel Fachwissen glänzen. Außerdem wurde sein Tier als Typtier dieser Klasse ausgewählt. Hinter ihm platzierte sich Kiana Schlott mit „Claudia“, sie hatte ein gutes Gespür für die Anforderungen von Richterin Tabea Cramer.

Die zweite Klasse führte Fiete Wendt mit seinem etwas unruhigen Kalb „SEI Kicki“, eine „Harris“-Tochter,  an. Er hat sie schon allein durch den Ring geführt und konnte alle Fragen der Richterin beantworten. Dicht gefolgt von Hella Volquardsen, auch sie wusste genau wie sie die „Elektro P“-Tochter „GOG Donkey“ vorführen muss. Typtiere der Klasse wurden die Elektro-P“-Tochter „GOG Donkey“ von der C. & H. Gonnsen GbR aus Struckum und „KAX Express“, eine „Gladius-Tochter“ von der Rinderzucht Kaack GbR aus Mözen. Sie wurde von Beeke Karlotta Kaack vorgeführt.

In der dritten Klasse hatte es Ove Vollbehr nicht immer leicht mit seinem Kalb „Crunier“, eine „Dimension“-Tochter. Er war trotzdem sehr aufmerksam und konnte sein Kalb schon offen zu der Richterin aufstellen. Damit war ihm der 1a Platz sicher. Hinter ihm platzierte sich Leni Sophia Seeger, die ihr Jersey-Kalb „HSG Catrice“ sehr ruhig durch den Ring führte. Außerdem konnte sie sehr viele Körperteile von der „Chocochip“-Tochter, aus der Zucht von Kai Schramm aus Wanderup, benennen. Ihr Kalb wurde Typtier der Klasse, genauso wie die „Redstar“-Tochter „Cora“, vorgeführt von Ove Bandholz aus dem elterlichen Betrieb.

Den großen Spaß an der Vorstellung im Ring konnte man nicht nur der Siegerin der vierten Klasse, Levke Seeger mit ihrer „Chocochip“-Tochter „Bella“ von Hinrich Tepel aus Wanderup, sondern auch der Richterin im Gesicht ablesen. Tim Vollbehr und seine „Aptitude“-Tochter „Codiak“ konnten sich durch die sehr gute Halfterhaltung dahinter platzieren. Typtiere in dieser Klasse wurden die „Astra-Red“-Tochter „Cuba“ mit Tjark Freyer, aus der Zucht von Thorsten Freyer aus Lübeck und die Klassensiegerin „Bella“, eine „Chocochip“-Tochter.

Nun folgte auch schon ein weiterer Höhepunkt, die Siegerauswahl Jung im Vorführen. Der in der Klasse noch 1b Platzierte Tim Vollbehr mit „Codiak“, konnte seine Leistung aus der Vorrunde verbessern und wurde mit dem Siegertitel belohnt. Dicht gefolgt von Levke Seeger mit „Bella“.

Es ging direkt weiter mit der Siegerauswahl der Typtiere Jung. Hier siegte erstmals ein sehr korrektes Jersey-Rind und somit hieß die Siegerin „Bella“, eine „Chocochip“-Tochter von Hinrich Tepel. Gefolgt von der gut entwickelten „Astra Red“-Tochter „Cuba“ von Thorsten Freyer aus Lübeck.

Mit einer Ruhe, Gelassenheit und einer hervorragenden Halfterhaltung konnte Ina Gerdes ihr Tier „AGH Chanel“, eine „Confidence“-Tochter aus dem elterlichen Betrieb, beruhigen und die erste Klasse der mittleren Teilnehmer für sich entscheiden. „AGH Chanel“ wurde ebenfalls Typtier dieser Klasse. Der 1b Platz ging an Leia Marike Scheel mit der „Six Red PP“-Tochter „Cloppenburg“, sie konnte ihr Tier sehr schnell aufstellen. Ihre Stallkollegin „Charmante“, eine „Riga“-Tochter vorgeführt von Carina Scheel aus dem elterlichen Betrieb, wurde als zweites Typtier dieser Klasse ausgewählt.

Die nächste Klasse wurde von einem Freundinnen Dou angeführt. Am Ende war die sehr ruhige und aufmerksame Pia Vollbehr mit ihrem Tier „Chira“, eine „Addison“-Tochter von Detlef Petersen aus Fargau-Pratjau, eine Nasenspitze voraus und setzte sich auf dem 1a Platz. Dicht gefolgt von Freyer Schwichtenberg mit „Chianti“, sie konnte ihr Tier schnell und korrekt aufstellen. Typtier in dieser Klasse wurden die „Fighter“-Tochter mit Martha Clausen aus dem elterlichen Betrieb und die Klassensiegerin „Chira“.

„Dieser Jungzüchter ist schon sehr professionell unterwegs und hat sich keinen Fehler erlaubt“, begann die Richterin mit der Kommentierung. Gemeint war der erst platzierte der Klasse Rouwen Schramm mit seinem Rind „HSG Shakira“, eine „Lambda-Tochter“. Dicht gefolgt von dem sehr souveränen Ove Gerdes und seinem Rind „AGH Caracas“, eine „Collin“-Tochter. Beide Rinder stammen aus den elterlichen Betrieben der Vorführer und wurden auch Typtiere dieser Klassen.

Die letzte Klasse der mittleren Teilnehmer führte Janke Carstensen mit dem Typtier „GOG Cher“ durch eine super Halfterhaltung bei der „Lambda“-Tochter der Gonnsen GbR aus Struckum an. Auf dem 1b Platz platzierte sich Keren Schmidt, die ihr Tier „Diana“, eine „Denver“-Tochter, zügig und korrekt aufstellte.

In der Siegerauswahl im Vorführen der Alterklasse Mittel dominierte die dritte Klasse. Somit ging der Siegertitel an Rouwen Schramm mit „HSG Shakira“ und Ove Gerdes wurde mit „AGH Caracas“ Reservesieger.

Es folgte die Siegerauswahl der Typtiere Mittel. Den Titel machten die „Lambda“-Töchter unter sich aus. Siegerin wurde die sehr harmonische „GOG Cher“ aus dem Zuchtbetrieb der Gonnsen GbR aus Struckum und Reservesieger wurde „HSG Shakira“ aus der Zucht des Betriebes Kai Schramm in Wanderup.

Mit der Klasse elf zog die erste der vier „alten“ Jungzüchterklassen in den Ring. Diese Jungzüchter haben bei Wettbewerben schon etliche Erfahrungen sammeln können, und so musste auch Tabea Cramer auf jede Feinheit in der Umsetzung der Zeichen achten, um die passende Rangierung an diesem Tag zu finden.

Mit dem besten Abstand zur Bande konnte sich das sehr harmonische und ruhige Paar Johanna Thewes mit „Gloria P“, eine „Barolo“-Tochter von Kai Schramm aus Wanderup, an die Spitze setzten. Sie führte auch das Typtier dieser Klasse vor. Ihr folgte Marieke Fels mit „Babette“, eine „AltaAmulet“-Tochter. Sie hat ihr Rind immer korrekt aufgestellt.

In der nächsten Klasse schwärmte die Richterin nur von den Vorführern. Ganz vorne war hier Jenny Stichert mit ihrem Rind „Galina“, eine „Zunder“-Tochter von Heiner Staggen aus Rendswühren. Ihr Tier lief perfekt und Jenny präsentierte es stets hervorragend. Knapp dahinter lief Kerstin Röttger, die den richtigen Abstand zu ihrem Rind „Bambina“, eine „Lambda“-Tochter von Dirk Huhne aus Kasseedorf, hatte. Beide Tiere wurden zum Typtier der Klasse gewählt.

Durch das schnelle Aufstellen von ihrem Rind „Mirabella“ konnte sich Fynja Becker den 1a Platz der 13 Klasse sichern. Dicht gefolgt von dem Typtier der Klasse „HSG Georgia“, eine „Barolo“-Tochter aus der Zucht von Kai Schramm in Wanderup. Sie wurde gekonnt von Jan-Hinrich David vorgeführt und ihnen war der 1b Platz sicher.

Es folgte die letzte Klasse der Altersklasse „Alt“. Diese machte es der Richterin sichtlich schwer, denn sie wurde von einem starken Trio angeführt. Am Ende hat sich Tabea Cramer für Synje Becker mit ihrem Rind „My Cherry Lady“, eine „Cheers“-Tochter von Heiner Staggen aus Rendswühren, entschieden. Sie hat ihr Rind immer zügig und korrekt aufgestellt, dadurch war ihr der 1a Platz sicher. Dicht gefolgt von dem sehr ruhigen Paar Sina Thomsen mit ihrem Rind „THH Belinda“, eine „Bonum“-Tochter. Die letzte im Bunde war Sarina Andresen mit der „Energy“-Tochter „HSG Stardust“ aus dem Zuchtbetrieb von Kai Schramm aus Wanderup. „HSG Stardust“ war etwas unruhig an diesem Tag und somit musste sich Sarina Andresen geschlagen geben, konnte sich allerdings über einen sehr guten 1c Platz freuen. Typtiere in dieser Klasse wurden „My Cherry Lady“ und „HSG Stardust“.

In der Siegerauswahl Alt lies die Richterin einige Teilnehmerinnen die Rinder tauschen, um zu schauen wer sich am schnellsten auf ein neues Rind einstellen kann. Dies gelang Jenny Stichert mit „Galina“ am besten und wurde mit dem Siegertitel belohnt. Gefolgt von ihrer Stallkollegin Fynja Becker mit „Mirabella“.

Nun kamen die Typtiere zur Siegerauswahl in den Ring. Dort siegt die sehr korrekte „Zunder“-Tochter „Galina“ aus der Zucht von Heiner Staggen aus Rendswühren. Reservesieger wurde „Bambina“, eine gut entwickelte „Lambda“-Tochter von dem Zuchtbetrieb Dirk Huhne aus Kasseedorf.

Bevor es zur Kürung des Grand Champions ging, fand in diesem Jahr erstmals ein Oldie Wettbewerb statt. Dort durften alle ehemaligen oder motivierten „Jung“züchter über 25 Jahren mitmachen. Sie machten es den Jungzüchtern nach und präsentierten gekonnt ihre Rinder unter strahlenden Sonnenschein. Als hätte sie nichts verlernt während der Corona-Pause führte Svenja Ewerts ihr Rind „HSG Georgia“ perfekt durch den Ring und wurde mit dem Siegertitel belohnt. Dicht gefolgt von Carina Clausen mit „Roxana“. Sie hatte eine sehr gute Halfterhaltung und hat das Tier sehr gut aufgestellt.

Es folgte der vorletzte Höhepunkt des Tages, die Auswahl des Grand Champion Typtieres. Es betraten drei typstarke Rinder, die jeder Landwirt im Stall haben möchte, den Ring. Die Richterin entschied sich am Ende für die „Lambda“-Tochter „GOG Cher“ aus dem Zuchtbetrieb der C. & H. Gonnsen GbR aus Struckum.

Im Anschluss kamen die drei besten Vorführer des Tages mit ihren Rindern in den Ring und kämpften um den Titel. Am Ende durfte sich Rouwen Schramm mit „HSG Shakira“ Grand Champion im Vorführen nennen.

Wir gratulieren allen Teilnehmern für die hervorragende Leistung und bedanken uns bei allen beteiligten für ihr großes Engagement. Nur so konnte diese tolle Veranstaltung stattfinden.

Text: Hanna Witte

Fotos: Melanie Knorr & Claus-Peter Tordsen