Rind im Bild

 

Liebe Mitglieder, liebe Leserinnen und Leser,

pünktlich zu den kommenden Feiertagen halten Sie die 4. Ausgabe der „Rind im Bild“ in den Händen. Die nächsten Tage bieten nun hoffentlich nicht nur etwas Zeit zum Lesen, sondern vielleicht auch die nötige Ruhe und Muße für einen Rückblick auf das alte und eine Vorausschau auf das neue Jahr. In beiden Blickrichtungen werden Freude und Zuversicht getrübt sein. Die Welt scheint aus den Fugen geraten zu sein und das kommende Jahr kann eigentlich nur besser werden. Angesichts der alten und neuen Krisen besteht aber leider wenig Hoffnung auf eine nachhaltige Entspannung der Weltlage.

Für die Landwirtschaft und insbesondere auch für die Milchviehhaltung scheinen die Probleme und Sorgen eher zuzunehmen als geringer zu werden. Die historisch positive Milchpreisentwicklung in 2022 fand bereits zu Beginn dieses Jahres ein Ende und die Milchpreise sinken seither genauso schnell wie sie gestiegen waren. Das gilt leider nicht im selben Maße für die Produktionskosten, so dass es wieder zunehmend schwieriger wird, gewinnbringend Milch zu produzieren.

Dieser Entwicklung folgend sanken die Mitglieder- und Kuhzahlen des Landeskontrollverbandes im Berichtsjahr überproportional und der Negativtrend der letzten Jahre setzte sich nochmals beschleunigt fort. Viele Mitgliedsbetriebe gaben aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Situation die Milchproduktion. Die Weiterentwicklung der verbleibenden Betriebe wird aufgrund von Planungsunsicherheiten und steigenden bürokratischen Auflagen, aber nicht zuletzt wegen zunehmend fehlender Akzeptanz in der Bevölkerung gebremst.

Es gibt aber auch Positives zu vermelden. Dies gilt z. B. für die diesjährig erreichten Produktionszahlen. So stieg im zurückliegenden Kontrolljahr die Milchleistung überdurchschnittlich und gleichzeitig konnten auch die Fett- und Eiweißgehalte noch leicht zulegen. Aber auch die durch den Q Check-Report dokumentieren Tierwohl-Indikatoren entwickelten sich positiv und in die erwünschte Richtung. Eine erste Übersicht zu den Ergebnissen des Kontrolljahres 2023 können Sie in dieser Ausgabe finden.

Die Einführung eines automatisierten und regelmäßigen Datenaustausches mit Melkroboter- und Sensor-Herstellern war auch in diesem Jahr ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt. Diese Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen, werden aber seitens des LKV weiter mit Engagement vorangetrieben. Das Angebot zur Trächtigkeitsuntersuchung aus der MLP-Probe konnte weiter ausgebaut und das neue, innovative Untersuchungsverfahrens GenoCell eingeführt werden. Die ebenfalls ab diesem Jahr regelmäßige Ausweisung des Ketose-Risikos unterstützt bei der Bekämpfung dieser Stoffwechselerkrankungen in der Frühlaktation der Milchkuh.

Wir wünschen Ihnen nun viel Vergnügen beim Lesen. Vor allem wünschen wir Ihnen und Ihren Familien aber trotz der aktuellen Krisen und Sorgen eine schöne und besinnliche Weihnachtszeit und eine frohes und erfolgreiches neues Jahr 2024.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Eckhard Marxen, Vorsitzender LKV

Dr. Jörg Piepenburg, Geschäftsführer LKV

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