Gelungener Schauabend in Lasbek

Am Freitag, dem 23. Juni hatten der Verein der Holsteinzüchter im Kreis Stormarn e.V. und der Verein der Holsteinzüchter im Kreis Herzogtum Lauenburg e. V. zur ersten gemeinsamen Kreisrinderschau geladen. Zahlreiche Besucher und Gäste waren dem Ruf gefolgt und verlebten in der Halle der Familie Haase in Lasbek einen tollen Schauabend.

Hohe Qualität im Schaukontingent

Insgesamt präsentierten sich 42 schwarz- und rotbunte Schaukühe im Richtring. Sie belegten eindrucksvoll das hohe Niveau der Holsteinzucht in den beiden Kreisen. Das Kommando im Ring hatten der schauerfahrene Heiko Wendell-Andresen aus Beringstedt und die Jungrichterin Sarina Andresen aus Haurup. Mit souveränen Entscheidungen und passenden, Kommentaren nahmen die beiden das Publikum mit und trugen entscheidend zu diesem gelungenen Schauabend bei.

Junge Klassen

Den Schauauftakt bildeten die Färsen. Aufgeteilt in zwei Klassen konkurrierten 13 vielversprechende junge Kühe um den Titel des Siegers. Siegerin wurde „ELL Luna“ eine rotbunte Marsden P-Tochter aus der bekannten Larissa-Familie von Bernd Ellerbrock, Westerau. Die extrem körperstarke junge Kuh bestach durch ihre Korrektheit und das hoch und fest aufgehängte Euter, an ihr führte hier absolut kein Weg vorbei, souverän entschied sie zunächst die Klasse 2 und später auch die Siegerauswahl für sich. Der Reservesieg ging an die Zuchtstätte Kaack, Ratzbek. Die lackschwarze „Attila“ (v. Merryguy) wusste zu gefallen. „Sie verfügt über das beste Euter aller Färsen, beeindruckt hier mit Aufhängung und Textur“ so der begeisterte Richter Heiko Wendell-Andresen. Die beiden 1b-Preise in den Färsenklassen gingen ebenfalls an Familie Kaack. In Klasse 1 war es die ausgewogene und mit hohem Hintereuter ausgestattete Gigabyte-Tochter „Akky“, die den Doppelsieg für ihren Besitzer perfekt machte und in der Klasse 2 dann mit „Anita“ wiederum eine Tochter des US-Vererbers Merryguy, die sich hinter dem späteren „Sieger Jung“ einreihte.

Mittlere Klassen

18 Kühe mit zwei bis drei Kalbungen traten in Lasbek ins Rampenlicht, um Sieger und Reservesieger der mittleren Klassen unter sich auszumachen.

Über eine klare Spitze aus der Zuchtstätte Fischer, Brunsbek verfügte die Klasse 3. Hier ließ die Sidekick-Tochter „Zila“, die über Doorman auf die bekannte DM Anni (v. Goldwin) zurückgeht keinen Zweifel an ihrer Überlegenheit aufkommen. Mit einem hervorragenden Euter, viel Körperlänge und enormer Ausstrahlung wusste die junge Kuh zu punkten. Das beste Fundament der Klasse ließ sie letztlich ihre drei Stallgefährtinnen auf die Plätze b – d verweisen. Der 1b-Preis ging hierbei an die jugendliche und mit viel Schliff ausgestattete „Zucker“, die ebenfalls von Sidekick abstammt.

Die Klasse 4 wurde dominiert von einer Doppelspitze. Zum einen von der enorm körperstarken, harmonischen Reflector-Tochter „Zamara“ aus der Zucht von Thomas Schmahl, Milchhof Wesenberg; zum anderen von der sehr jugendlichen „Zacapa“, einer Tochter des RSH-Vererbers Kontex, wiederum von Familie Fischer aus Brunsbek. Die Richter machten sich Ihre Entscheidung nicht leicht, sie gaben am Ende der Jugend den Vorzug.

Mit „Ufo“ einer Tochter des RSH-Vererbers Bazaar aus der Zucht der Höppner GbR in Rümpel betrat jetzt die herausragende Kuh der Zwei- und Dreikalbigen den Ring. Mit viel Schliff ausgestattet, sehr viel Ausstrahlung und dem wohl besten Euter an diesem Abend entschied sie die Klasse souverän für sich. Den 1b-Rang in Klasse 5 sicherte sich die kapitale Fitz-Tochter „Vaasa“ von Christian Fischer.

Ein tolles Bild boten die sechs 1a und 1b-Kühe den Zuschauern dann bei der anschließenden Siegerauswahl. Von „Hammer Qualität“ sprach Heiko Wendell-Andresen in seiner Kommentierung. „Diese Kühe stehen jeder Verbandsschau gut zu Gesicht!“, so der begeisterte Richter. Der Reservesieg hierbei ging an Sidekick- Tochter „Zila“ von Christian Fischer. Die hervorragend herausgebrachte junge Kuh hätte wohl auf vielen Schauen ganz vorne gestanden, in Lasbek jedoch musste sie sich der dreikalbigen Bazaar-Tochter „Ufo“ von Familie Höppner geschlagen geben.

RSH-Nachzuchtpräsentation

„Ufo“ blieb dann noch etwas länger im Rampenlicht und Bastian Bornholdt ergriff das Wort für die RSH. Er gratulierte seinerseits Familie Höppner zur Siegerschärpe und ging auf die Stärken von „Ufo´s“ Vater, dem RSH-Vererber Bazaar (Mogul x Shamrock) ein. In der Folge betraten aus dem Schaukontingent akquirierte Töchter der RSH-Vererber Kontex (Kerrigan x Commander), Appeal (AltaSpring x Super) und Gigabyte (Gymnast x Silver) den Ring und auch hier wurde dann das Vererbungsprofil der Väter erläutert.

Ein besonderes Highlight stellten die im Anschluss gezeigten drei Färsen, unter ihnen auch der Sieger Jung, „ELL Luna“, aus der Zucht von Familie Ellerbrock, Westerau dar. Sie alle entstammen der bekannten Larissa-Familie. „Larissa“ selbst wurde als Kalb auf einem Sale von Sire Analyst Ingo Schnoor gekauft, der dann einen Betrieb suchte, der sich auf das Abenteuer einlassen würde mit ihm dieses Rind züchterisch weiter zu entwickeln. Der Betrieb Ellerbrock sprang dann mit ins kalte Wasser und wurde dafür bereits öfter belohnt. Aus „Larissa“ stammen mit „ELL Venezia“ und „ELL Laila P“ zwei bekannte Bullenmütter. „ELL Luna“ selbst ist eine Tochter zu „ELL Laila P“ und damit die Halbschwester zu den jungen RSH-Vererbern Spectre PP und Elektro P. Goal Red und Cro PP RDC, ebenfalls bei der RSH auf Station, haben „ELL Laila P“ zur Großmutter. „ELL Venezia“, die auf dem Sunrise Sale verkauft wurde, ist die Mutter des RSH-Vererbers Ripley.

Mit Sio PP (MAR), Collin (VOSt), und Fashion P (RUW) stehen weitere Top-Bullen bei Stationen in ganz Deutschland.

Alte Klassen

Die Klasse 6 hatte mit “ELL Sunkiss“ (v. Lazar P) und „ELL Tussi“ (v. Bazaar) eine Doppelspitze aus Westerau. Die Richter stellten hierbei die elegante und mit viel Schliff ausgestattete „ELL Sunkiss“ letztlich wegen des besseren Hintereuters vor ihre kapitale und mit enormer Stärke ausgestattete Stallgefährtin „ELL Tussi“.

Auch die letzte Klasse des Abends verlangte dem Richtgespann einiges ab. Fünf verdiente Kühe zwischen der fünften und zehnten Laktation stehend, galt es passend zu rangieren. Der 1a-Preis ging an die jugendliche, sehr euterstarke Magoo-Tochter „Troja“ von Christian Fischer, Brunsbek. Den 1b-Rang vergab Sarina Andresen an die älteste Kuh der Schau. „Milano“ (v. Tieteuf) aus der Zucht von Hans-Joachim Lüer, Niendorf. Diese alte Dame ist ohne Frage eine Ausnahmekuh. Sie befindet sich bereits im 14ten Lebensjahr und kann auf eine Leistung von über 130.000 kg Milch verweisen. „Das Fundament dieser Kuh wünscht man mancher Färse“, so die begeisterte Richterin. Gemeinsam mit ihrer Konkurrentin „Ovina“ (v. Labiate), aus der Zucht von Sönke Hack, ebenfalls aus Niendorf, die in der achten Laktation stehend auch schon an der „100.000kg-Marke“ kratzt, wurde „Milano“ dann für die höchste Lebensleistung aller Schaukühe ausgezeichnet. Bei der folgenden Siegerauswahl gingen die Schärpen unter viel Applaus in gleicher Reihenfolge an die 1a- und 1b-Platzierten der ältesten Klasse.

Verlosungskalb

Wie auf jeder Schau der vergangenen Jahre verlosten die Jungzüchter auch dieses Mal ein Holstein-Kuhkalb. Die Rütz-Spogis GbR hatte hierfür die Delap-Tochter „Candy“ zur Verfügung gestellt. Zur Verlosung wurde „Candy“ von Tjark Freyer vorgestellt. Das Siegerlos kam aus Rümpel, sodass das Zukunftskalb jetzt im Betrieb von Familie Höppner ein neues Zuhause gefunden hat.

Wahl des Grand Champion

„Drei hervorragende Kühe!“, begann Heiko Wendell-Andresen seine letzte Kommentierung und bat an dieser Stelle um einen Zwischenapplaus. Im Ring standen die drei Sieger des Abends. Die rotbunte Siegerin der jungen Klassen „ELL Luna“ (v. Marsden P) führte das Feld im Ring an, gefolgt von Sieger Mittel, „Ufo“ (v. Bazaar) und Sieger Alt „Troja“ (v. Magoo). Der Richter ging an dieser Stelle noch einmal auf die Vorzüge dieser drei Top-Kühe ein, ehe er dann unter dem rhythmischen Klatschen des Publikums scheinbar ziellos durch den Ring flanierte, um am Ende doch beim eindeutigen Sieger des Abends zu landen und Vorführer Tobias Scherrer zu gratulieren.

Den Gesamtsieg konnte am Ende „Ufo“, die Siegerin der mittleren Klassen für ihre stolzen Besitzer Herrmann und Johannes Höppner erringen. „Eine Kuh, nahezu ohne Fehler, die mit ihrer enormen Ausstrahlung die Blicke auf sich zieht und über das überragende Euter der Schau verfügt“, so Heiko Wendell-Andresen zur letzten Entscheidung des Abends.

Eine tolle Schau ging gegen 22:30 Uhr zu Ende.

Der Dank der Kreisvereine gilt den zahlreichen Helfern, den Ehrepreisstiftern ohne deren Engagement eine solche Schau nicht durchführbar wäre, den Züchtern für die Teilnahme und Präsentation der Schaukühe und besonders Familie Haase für ihre außergewöhnliche Unterstützung rund um Vorbereitung, Auf- und Abbau.

 

Text: Jörn-Thore Heesch

Fotos: Melanie Knorr und Claus- Peter Tordsen