Presseerklärung zu Drittlandsexporten von Zuchtrindern

Hintergrund

Seit Anfang des Jahres sehen wir uns als Rinderzuchtverband dem Vorwurf ausgesetzt, dass wir Verstöße gegen das Tierwohl beim Tiertransport billigen würden. In Fernsehberichten werden wiederholt Bilder von Verstößen gegen Tierwohl gezeigt, die in einen direkten Zusammenhang mit Tiertransporten in Drittländer gebracht werden. Es wurde außer Acht gelassen, dass es sich hierbei um Bilder mit Mastrindern bzw. um Einzelfälle massiver Verstöße gegen geltendes Tierschutzrecht handelt. Wir möchten klarstellen, dass wir uns von jeglicher Form der Tierquälerei distanzieren. Uns ist daran gelegen, dass Ihre Zuchtrinder tierschutzkonform transportiert werden.

Es liegt in unserem ureigenen Interesse, dass die Tiere vor, während und auch nach dem Transport tierwohlgerecht behandelt werden. Entsprechende Vorgaben macht der Gesetzgeber mit den Rahmenbedingungen der EU-Tiertransportverordnung 1/2005. Wir stehen dazu, dass geltendes Recht eingehalten werden muss. Es darf allerdings bei der Anwendung von geltendem Recht von keiner Seite politisch Einfluss genommen werden.

Aktuelle Diskussion um Versorgungsstellen

Auf dem Transport von Zuchtrindern in Drittländer wie Kasachstan und Usbekistan müssen die Tiere nach geltendem Recht mehrere Male jeweils für die Dauer von 24 Stunden vom LKW abgeladen und versorgt werden. Einige Veterinäre haben im August 2019 Versorgungsstationen in Russland aufgesucht, um den Zustand dieser Stationen zu begutachten.

Die veröffentlichten Bilder zeigen, dass es offensichtlich Versorgungsstationen gibt, die eine entsprechende Versorgung der Tiere nicht zulassen. Jedoch wurden bei dieser Russland-Reise auch Versorgungsstationen aufgesucht, die eine angemessene Versorgung gewährleisten. Diese finden keine Berücksichtigung in der Berichterstattung. Es ist aus unserer Sicht sehr wohl möglich, einen rechtskonformen Tiertransport nach Kasachstan und Usbekistan durchzuführen (siehe Bilder im Anhang).

Verlässliche Partner

Als Zuchtverband sehen wir unsere Aufgabe darin, Sie bei der Ausübung ihrer Geschäftstätigkeit im Zuchtviehverkauf aktiv zu unterstützen. Wir stehen generell jeder Kritik an Tiertransporten positiv gegenüber, solange eine im Sinne des Tierwohls nachvollziehbare Verbesserung des Umgangs der Tiere gewährleistet werden soll. Im Umkehrschluss lehnen wir eine Diskussion um vermeintliche Missstände ab, wenn damit eine Ideologie zum grundsätzlichen Verbot von Tiertransporten verbunden ist.

Wir haben die Initiative ergriffen, mit der Schaffung eines Tiertransportstandards Tierwohl auf den Transporten entlang der gesamten Transportstrecke zu dokumentieren. Zentrales Anliegen des BRS- Tiertransportstandards ist die Fokussierung auf die Einhaltung des Tierwohls entlang der Transport- strecke.

https://www.elite-magazin.de/news/nachrichten/bundesverband-nimmt-transportstandard-in-die-hand-11823975.html