Ein Meilenstein der Auktionsgeschichte

Der Erfolg der 14. Best of vom 18. April 2023 lässt sich kaum in Worte fassen: zweimal wurde der Topseller-Rekord aus dem Vorjahr eingestellt. In die Auktionshistorie geht der Sensationspreis für die Superchampion-Färse ein. Wir sagen Danke für eine grandiose Färsenauktion!

Am Vormittag begann das 14. Deutsche Fleischrind-Färsenchampionat mit der Crème de la Crème des Auktionslotes. Nacheinander präsentierten sich die 1b- und 1a-platzierten Färsen aller sieben Auktionsrassen im Schauring und ließen die Züchterherzen zum ersten Mal höherschlagen. Rasse für Rasse kürten die Preisrichter, Clemens Braschos und Jost Grünhaupt, ihre Rassechampions:

  • Angus: „Etoile“ (Bischoff PTR GmbH, Neukirchen)
  • Charolais: „Haru PS“ (Lars Duclos, Witzenhausen)
  • Blonde d'Aquitaine: „MV Ulinde Pp“ (Marco Verbarg, Plengenhausen)
  • Hereford: „Liette PP“ (Fricke GbR, Hambühren)
  • Galloway: „Loren“ (Bernd Schlichterle, Burgwald)
  • Fleckvieh: „SMW Seppi Pp“ (Mario Walther, Frankfurt)
  • Limousin: „Linda PP“ (Steve Nessel, Ringleben)

Die Auswahl zur Siegerfärse über alle Rassen, dem Superchampion, entschied die Limousinfärse „Linda PP“ für sich. In der Pause bis zum Auktionsstart hörte man es bereits im Stall rumoren: diese Färse hat das Zeug zum neuen Topseller.

Zunächst eröffnete jedoch das Angus-Lot mit einem Knall: Siegerfärse „Etoile“ erzielte aus dem Stand den sagenhaften Zuschlagspreis von 8.300 € und pulverisierte damit alle bisherigen Höchstgebote aus 14 Jahren Best of.

In den 13 Jahren zuvor wurden insgesamt 996 Top-Zuchtfärsen im Brandenburger Rindermarkt versteigert. Das vierte Auktionstier des Tages, „SAZ Meika“ von Wilhelm Hergo Schröder, wurde also als 1.000. Best-of-Färse verkauft.

Die gute Stimmung im Brandenburger Rindermarkt ließ Gebot auf Gebot folgen. Bis zur siebten und letzten Rasse musste sich das Publikum gedulden, um zu erfahren, ob „Linda PP“ den hohen Erwartungen gerecht werden würde. Und sie ließ keine Fragen offen: mit einem Zuschlagspreis von 10.000 € verließ die komplette Ausnahmefärse den Ring. Ein Wahnsinnserfolg für einen Erstbeschickerbetrieb!

„Linda PP“ und die 84 weiteren hochwertigen Färsen im Auktionslot, die alle einen neuen Besitzer fanden, sorgten für einen weiteren neuen Rekord beim Durchschnittspreis.

Rasse

Anzahl

Durchschnitts-
preis

Mindest-gebot

Maximal-gebot

Angus

21

3.781 €

1.800 €

8.300 €

Charolais

13

4.000 €

2.400 €

7.300 €

Blonde

6

3.433 €

2.700 €

4.600 €

Hereford

4

3.425 €

2.400 €

5.000 €

Galloway

3

3.033 €

3.000 €

3.100 €

Fleckvieh

24

3.817 €

2.400 €

6.300 €

Limousin

14

4.014 €

2.000 €

10.000 €

Gesamt

85

3.795 €

1.800 €

10.000 €

Im Namen aller veranstaltenden Zuchtverbände bedanken wir uns herzlich bei Beschickern, Käufern und Besuchern sowie unseren Kollegen für dieses gelungene Färsenchampionat der Superlative und wünschen viel Erfolg mit den neu erworbenen Zuchttieren.

Text: Paul Bierstedt, RBB

 

Schleswig-Holstein stellt den Klassensieg

Aus Schleswig-Holstein wurden drei Limousin aufgetrieben. Die Zuchtstätte Thomas Henningsen, Hurüp, stellte mit einer „Oradour“-Tochter „Reika vom Schauedamm“ die Klassensiegerin in der ältesten Limousin Färsenklasse. Eine Zuchtstätte aus Berlin sicherte sich diese Hornlos-Genetik für 5.300 €. Den 1b-Platz in der jüngsten Klasse der Rasse Limousin sicherte sich die noch junge „Optimus“-Tochter „Lemon vom Eiderland“ aus der Zucht von der ZG Bielfeldt-Rahn aus Tielen. Das rahmige und topentwickelte Rind erzielte 3.800 €. Einen weiteren Spitzenpreis von 4.000 € erreichte die ausgeglichene und tragende „Nixi vom Eiderland“ (Asterix x Jpeg) von der ZG Bielfeldt-Rahn.

Die zahlreichen Internetgebote und die Zuschauer vor Ort sorgten für ein flottes Auktionsgeschehen, das sich mit großartigen Zuschlagspreisen widerspiegelte. Insgesamt gingen vier Färsen nach Schleswig-Holstein und sorgten so zusätzlich zu einem guten Marktverlauf.

 

Text: Claus Henningsen, RSH eG
Fotos: Heinrich Schulte