Breites Angebot ist unerlässlich für Käuferinteresse

Auf der zweiten Zuchtviehauktion nach der traditionellen Sommerpause am Donnerstag, den 19. September 2019 in den Holstenhallen Neumünster gestaltete sich das Verkaufsangebot, vor allem bei den weiblichen Tieren, recht übersichtlich. Aufgewertet wurde es durch eine Betriebskollektion des Betriebes der Familie Kaack aus Ratzbek, das acht schwarzbunte Abgekalbte umfasste. Ein solches besonderes Engagement der Züchter, gut selektierte weibliche Tiere aus Mütterlinien mit hohen Leistungen mit nach Neumünster zu bringen, belebt das Auktionsgeschehen und ist unerlässlich, um weiterhin das Interesse der Käufer aufrecht zu erhalten. Die Auktion nahm einen positiven Verlauf und fast alle angebotenen Tiere konnten bei relativ konstanten bis hin zu leicht ansteigenden Preisen zugeschlagen werden.

Abermals kleines Rotbunt-Kontingent

Von den lediglich fünf im Auftrieb befindlichen rotbunten Bullen wurden nach Rückstellung eines Körkandidaten vier Bullen gekört und zu einem Durchschnittspreis von 1.750 € verkauft, was im Vergleich zur Augustauktion eine leichte Preissteigerung bedeutete. Teuerster Bulle wurde hier die Katalognummer (Nr.) 5, „Vjoso“, ein mit soliden genomischen Zuchtwerten ausgestatteter Sohn des aktuellen RSH-Vererbers „Blow Red“ von Lars Frohbös aus Goosefeld, der den Käufer wohl vor allem durch hohe Leistung der Großmutter von durchschnittlich über 10.000 Mkg über sieben Laktationen überzeugte. Er brachte für seinen Züchter 1.900 €. Das kleine Kontingent der fünf Rotbuntfärsen sowie eines Rotbunt DN-Kreuzungstieres konnte komplett zugeschlagen werden und erzielte einen Durchschnittspreis von 1.550 €. Auch das bedeutete eine leichte Steigerung zu den Ergebnissen aus dem August. Die teuerste Red Holstein-Färse war hier die Nr. 69, „Vanessa“, eine genomisch getestete Tochter des „Snow RF“ aus einer „Malvoy“-Mutter, die im Schnitt ihrer mittlerweile sechs Laktationen rund 10.800 Mkg brachte. Auch der genomische Milchleistungszuchtwert von „Vanessa“ ist mit +1088 Mkg hoch positiv und so brachte sie Züchter Thomas Schmahl vom Milchhof Wesenberg mit 1.600 € den höchsten Zuschlag bei den weiblichen Rotbunten.

Betriebskollektion belebt den Verkauf

Im Gegensatz zur Rotbuntabteilung war das Angebot der Schwarzbunten, sowohl bei den gekörten Bullen als auch bei den Abgekalbten breiter gefächert, auch aufgrund einer Betriebskollektion des Betriebes von Karsten Kaack in Ratzbek. Von den elf aufgetriebenen Bullen erhielten alle Kandidaten durch die Körkommission ihre Zuchtzulassung und gingen in die Auktion. Der Bullenmarkt konnte allerdings nicht vollständig geräumt werden und zwei Bullen blieben im Überstand. Der Durschnittpreis lag mit 1.511 € leicht unter dem Niveau der letzten Auktion und auch unter dem im Frühjahr erreichten Preisniveau. Teuerster Bulle war die Nr. 12, „OFH Vishal“, ausgestellt von Hans Andresen aus Böklund. Dieser schicke, in einer edlen, dunklen Jacke gekleidete Sohn des RSH-Vererbers „All In“ bestach vor allem durch seine ausgeglichen guten genomischen Zuchtwerte in Kombination mit einer Milchleistung von über 10.000 Mkg auf der Mutterseite. Leistungsbereitschaft und gute Zuchtwerte waren dem Käufer dann 2.000 € wert. Dies zeigt wiederum, dass gut herausgebrachte Bullen mit korrekten Fundamenten aus einer ansprechenden, hochleistenden Kuhfamilie den Käufern auch Geld wert sind.

Auch fast alle aufgetriebenen schwarzbunten Färsen konnten einen neuen Besitzer finden, dies zu einem durchschnittlichen Preis von 1.442 €, was nur einen marginalen Preisunterschied zum Durchschnittspreis der Auktion im Vormonat bedeutete. Die Preisspitzen bildeten mit einem Zuschlagspreis 1.750 € eine „Stoic“-Tochter von Friedrich-Wilhelm Haß aus Holtsee. Sie überzeugte neben ihrer Korrektheit und Harmonie im Körper vor allen Dingen durch ihr hervorragendes Euter.

 

Die nächste Auktion für schwarz- und rotbunte Bullen sowie weibliche Tiere – nur BHV1-freie Tiere mit amtlicher Bescheinigung – findet am Donnerstag den 10. Oktober 2019 ab 9:30 Uhr in den Holstenhallen Neumünster statt.

Text: Melanie Gockel, RSH eG

Foto: Bastian Bornholdt, RSH eG