September-Zuchtviehauktion in den Holstenhallen

Neustart nach erneuter Pandemie- Zwangspause gelungen

2021 erfuhr das Auktionsjahr der Rinderzucht Schleswig-Holstein (RSH) nach der ersten Auktion im März aufgrund der Pandemie abermals eine Zwangspause, die mit der Auktion am 16. September beendet werden konnte. Immer noch im kleinen Rahmen, mit 100 in der Halle zugelassenen Personen, wurde neben einem reichlich proportionierten Angebot gekörter Bullen im weiblichen Auktionslot auch eine sehr gut selektierte Kreiskollektion des Kreisvereins der Holsteinzüchter im Kreis Stormarn e.V. angeboten. Dieser Kreisverein hatte schon bei der letzten Auktion im März mit einer Auktionskollektion überzeugen können, und auch im September belohnten die Käufer das Engagement mit zügigen Geboten und guten Zuschlagspreisen auf die 19 sehr gut herausgebrachten schwarzbunten Färsen. Während bei den Zuchtbullen in beiden Rasseabteilungen aufgrund des sehr großen Angebots einige Tiere im Überstand blieben, konnten die weiblichen Tiere aller drei Rasseabteilungen zu sehr zufriedenstellenden Zuschlagspreisen zugeschlagen werden, die das Preisniveau der vorherigen Auktion leicht übertrafen.

Die RSH bemüht sich weiterhin, unter Einhaltung der Auflagen zur Eindämmung der Pandemie, den Absatzkanal in Neumünster für die Züchter im Land wie auch für die Kaufinteressenten offen zu halten und im November die Auktion sogar wieder als Abendveranstaltung durchzuführen.

Weiterhin nur kleines Rotbuntangebot

Von den zur Körung vorgestellten sechs Red Holstein-Bullen erteilte die Körkommission der RSH allen Bullen die Zuchtzulassung, so dass sie in die Versteigerung gehen konnten. Die Käufer boten nur sehr selektiv auf die Tiere und die Preisspitze konnte hier einen Zuschlagspreis von 1.500 Euro erzielen.

Die Katalognummer (Nr.) 6, „Ananas“, als „Sneaker“-Sohn aus einer „Fageno“-Mutter mit einem reinen RSH-Papier ausgestattet, stammt aus der Zucht von Tobias Tank aus Fockbek und erlöste 1.500 Euro. Er überzeugte vor allem mit Leistung und Persistenz auf der Mutterseite, mit einer Durchschnittsleistung von 10.226 kg Milch, 4,05 % Fett und 3,53 % Eiweiß über fünf Laktationen. Die beiden zugeschlagenen rotbunten Bullen erlösten im Durchschnitt 1.400 Euro. Die einzige aufgetriebene rotbunte Färse war mit der Nr. 72 eine „El Toro“-Tochter von Detlev Bähnke aus Klein Schlamin, die für 1.800 Euro zugeschlagen wurde.

Breites Angebot in der Schwarzbunt-Abteilung

Von den 16 zur Körung vorgestellten Schwarzbuntbullen erhielten 15 mit dem positiven Körurteil eine Zuchtzulassung. Auch hier boten die Käufer sehr selektiv, zeigten aber bei den begehrten Bullen auch eine erfreuliche Preisbereitschaft.

Mit 2.500 Euro nicht nur der teuerste Bulle, sondern auch das insgesamt teuerste Tier der Auktion war die Nr. 22, „Zarin“, ein Sohn des RSH-Spitzenvererbers „Lavonte“ aus der Zucht von Karsten Kaack in Ratzbek. Neben hohen genomischen Zuchtwerten trägt er die gewünschten Beta- und Kappa- Casein Ausprägungen A2A2 und BB. Auch seine Mutter und Großmutter überzeugten im heimischen Stall mit hohen Leistungen über mehrere Laktationen, in der Spitze brachte die Großmutter „Super VG-86“ über 12.000 kg Milch. Neben einem fehlerlosen Exterieur mit besten Fundamenten und genügend Körpersubstanz sind diese Zahlen die Parameter, die die Käufer zu hohen Geboten animieren.

Auf das sehr gute Angebot der schwarzbunten weiblichen Tiere boten die Käufer sehr zu Freude des Auktionators Claus-Peter Tordsen schwungvoll und preisbereit. Alle weiblichen Tiere fanden zu im Vergleich zur letzten Auktion leicht anziehenden Preisen einen neuen Besitzer, was einen Durchschnittspreis von 1.725 Euro ergab. Preisspitze war das letzte Tier aus der Kreiskollektion des Kreises Stormarn mit der Nr. 60. Die „Vivico“-Tochter „Zea“ aus der Zucht von Thomas Schmahl vom Milchhof Wesenberg in Wesenberg brachte neben hohen Leistungen auf der Mutterseite viele weitere positive Attribute mit sich: Heterozygot hornlos, Rotfaktor und Beta-Kasein A2A2 sowie solide genomische Zuchtwerte, dazu ein korrektes Exterieur und Robotererfahrung. Das animierte den neuen Besitzer zu einem Zuschlagsgebot von 2.300 Euro.

Angler wieder im Angebot

Die Rasseabteilung der Angler stellte zu dieser Auktion auch wieder eine Färse für das Auktionsangebot. Die Nr. 77, „Zambesi“ aus der Zucht von Jürgen Melchertsen aus Steinberg, ist eine korrekte, euterstarke Tochter des töchtergeprüften RSH-Vererbers „Riga“ mit den für die Anglerrinder ganz typischen hohen Inhaltsstoffen auf der Mutterseite. Sie war dem Käufer aus der Region Angeln 1.700 Euro wert.

Die RSH hofft weiterhin auf zunehmende Erleichterungen bei den coronabedingten Beschränkungen für Veranstaltungen, um den Vermarktungsplatz Neumünster für Züchter und Kunden weiter öffnen zu können, das natürlich auch im Hinblick auf die für den 11. November 2021 geplante große Abendauktion. Die nächste Auktion für schwarz- und rotbunte Bullen sowie weibliche Tiere – nur BHV1-freie Tiere mit amtlicher Bescheinigung – findet aber am Donnerstag, den 07. Oktober 2021 ab 09.30 Uhr in den Holstenhallen Neumünster statt. Wichtige Informationen zu den Zutrittsbeschränkungen und -regelungen finden Sie tagesaktuell vor der Auktion unter www.rsheg.de.

Text und Bild: Melanie Gockel, RSH eG