Weihnachtsspende der RSH eG an den Landesverein für Innere Mission in Schleswig-Holstein

„Herausforderungen gemeinsam bestehen“

Wie in den vorangegangenen Jahren hat sich die Rinderzucht Schleswig-Holstein auch 2021 dazu entschlossen, anstatt einzelner Weihnachtspräsente für die fast 4.500 Mitglieder die gesamte Summe von 1000 Euro für einen guten Zweck an eine gemeinnützige Einrichtung zu spenden. Gerne unterstützt die RSH damit Einrichtungen, die sich der Hilfe und Förderung der schwächeren Mitglieder unserer Gesellschaft verschrieben haben. In diesem Jahr fiel die Wahl auf den Landesverein für Innere Mission in Rickling, unter dessen Dach nicht nur eine Vielzahl von sozialen Einrichtungen betrieben werden, sondern mit dem Koloniehof in Rickling auch ein Milchviehstall mit knapp 300 Milchkühen, mit wenigen rotbunten Ausnahmen fast ausschließlich schwarzbunte Holsteins.

Der Grundgedanke

Der im Jahre 1875 von engagierten Bürgern und Pastoren gegründete Landesverein für Innere Mission in Schleswig-Holstein entstand aus dem Grundgedanken, Menschen mit sozialen Nöten aus christlichem Antrieb heraus zu helfen. Heute ist der Verein Träger diakonischer Einrichtungen für seelisch Erkrankte, Menschen mit Behinderung, Suchtgefährdete oder -erkrankte oder für Menschen, die aufgrund ihres Alters Pflege oder Betreuung benötigen. Ganz auf den persönlichen Bedarf des einzelnen abgestimmt kann die Hilfe ambulant, teilstationär oder stationär stattfinden. Die über die Jahre kontinuierlich gewachsene Institution hat mittlerweile über 4.000 Plätze in den unterschiedlichen Betreuungsformen und ist mit über 2.900 Mitarbeiter: innen einer der größten Arbeitgeber im Gesundheits- und Sozialwesen in Schleswig-Holstein. Die Mitarbeiter betreuen die Patienten außerdem in psychiatrischen Ambulanzen, Beratungsstellen oder in den Begegnungsstätten. Wie bei jeder Therapie gilt auch hier: „Vorbeugen ist besser als heilen“, und so bietet der Landesverein für Innere Mission auch eine Vielzahl von vorbeugenden Maßnahmen für verschiedenste Gefährdungspotentiale, gerade in Bezug auf psychische Gesundheit oder Suchtprävention, an.

 

Der Koloniehof in Rickling

Auf dem Koloniehof in Rickling wird konventionelle Tierhaltung und konventioneller Ackerbau betrieben. Als Betriebsleiter bildet Bernd Thordsen jedes Jahr auch Lehrlinge in der Landwirtschaft aus. Die Herde hatte im letzten Kontrolljahr eine Leistung von rund 10.500 Litern bei 4,18 % Fett und 3,44 % Eiweiß. Auf dem Betrieb gibt es neben Milchvieh auch Mutterkuhhaltung sowie Bullen- und Schweinemast. Auf den 480 Hektar Fläche wird Grünland bewirtschaftet und Getreide, Kartoffeln und Mais angebaut. Als erstes fällt den Besuchern im Milchviehstall der Einstreuroboter unter dem Stalldach ins Auge, der jeden Tag die Quaderballen quasi „aus der Luft“ gleichmäßig auf den Liegeflächen verteilt. Während die Milchkühe so ihre Liegezeit in den reichlich gestreuten Boxen genießen können, tummelt sich auf den Weideflächen eine Limousin-Herde. Die Fleischprodukte aus deren Schlachtung gehen, wie auch das Fleisch der betriebseigenen Mastschweine, in die zum Landesverein gehörigen Einrichtungen und Betriebsstätten.

So werden im Lindenhof-Laden der Segeberger Werkstätten für behinderte Menschen qualitativ hochwertige Fleisch- und Wurstwaren aus eigener Herstellung angeboten, fast wie in der guten alten Dorfschlachterei. Auch die Bäckerei im Versorgungszentrum des Psychiatrischen Zentrums ist hier angebunden, die mit ihren verschiedensten Brotsorten das fleischreiche Angebot des Lindenhofladens komplettiert. Dabei handelt sich aber nicht um einen gewöhnlichen Hofladen oder eine Bäckerei mit den klassischen Angeboten, denn hier werden Menschen mit Behinderungen anspruchsvolle und erfüllende Arbeitsplätze geboten. Hier können Sie ihre verschiedenen Talente, sei es bei der Abrechnung mit der Kasse, im Umgang mit Kunden und Kollegen oder auch ihr Fachwissen um die Produkte täglich unter Beweis stellen.

Landwirte, die sich bei der RSH in der Eigenbestandsbesamung fortbilden haben oder lassen wollen, kennen den Koloniehof unter Umständen ebenfalls. Dort findet seit November 2019 zweimal im Jahr die praktischen Übungen des Eigenbestandsbesamerkurses der RSH statt. Über diese großartige Möglichkeit ist nicht nur die RSH, sondern auch die angehenden Eigenbestandsbesamer sehr froh.

 

Kleine Riesen

Das so ein komplexes Unternehmen mit den vielen diakonischen Einrichtungen auch weiterhin dringend auf Spendengelder angewiesen ist, erklärt Peter Karamnow, kommissarischer kaufmännischer Vorstand des Landesvereins: „Wenn wir ein soziales Förderprojekt beantragen wollen, muss ein Teil der Finanzierung durch Eigenmittel erbracht werden. Hierfür sind Spenden sehr wichtig für uns.“ Die Weihnachtsspende der RSH geht in ein Projekt, in dem Kinder suchtkranker Eltern, die häufig viele Aufgaben und Verpflichtungen eines Erwachsenen zu stemmen haben, eine Auszeit vom stressigen Alltag ermöglicht wird. So dürfen diese „kleinen Riesen“ bei Ausflügen und Unternehmungen, z.B. in den Hansa-Park, mal wieder ganz Kind sein, wenn sonst ihre Kindheit aufgrund der Situation im Elternhaus auf der Strecke bleibt.

Die RSH hofft, mit der Spende wieder einem sozialen Projekt und damit den schwächeren in unserer Gesellschaft unter die Arme gegriffen zu haben und wünscht zusammen mit allen ihren Mitgliedern von ganzem Herzen eine frohe Vorweihnachtszeit und weiterhin gutes Gelingen für die vielschichtigen Aufgaben des Landesvereins für Innere Mission in Schleswig-Holstein.

Melanie Gockel, RSH eG