Gute Inhaltsstoffe beflügeln die rotbunten Bullen

Die Zuchtviehauktion der Rinderzucht Schleswig-Holstein (RSH) am 27. Januar 2020 in den Holstenhallen Neumünster bot den Käufern wieder einmal ein kleines, aber qualitativ recht gutes Angebot. Die interessierten Käufer, die sich in den Holstenhallen eingefunden hatten, boten recht qualitätsorientiert und hatten vor allem ein Auge auf die mütterlichen Leistungen, gerade bei den männlichen Zuchttieren. Während die weiblichen Tiere weiterhin zu stabilen, recht normalen Preisen zugeschlagen werden konnten, erlebten gerade die rotbunten Bullen einen Aufwärtstrend. Mit Ausnahme eines Bullen konnte der gesamte Markt geräumt werden.

Inhaltsstoffe fördern Preisbereitschaft

Die insgesamt sechs aufgetriebenen rotbunten Bullen bekamen durch die Körkommission alle eine Zuchtzulassung und gingen in die Auktion. Hier zeigte sich, dass die Käufer dieser Auktion insbesondere auf hohe Leistungen und Langlebigkeit auf der Mutterseite achteten, in Kombination mit möglichst hohen Inhaltsstoffen. Diese optimale Kombination bot die Katalognummer (Nr.) 6, „Withold“, ein „Rusty Red“-Sohn von Joachim Postel aus Rastorf im Kreis Plön. Neben Spitzenleistungen von über 10.000 kg Milch bei Mutter und Großmutter brachte die Mutter, eine Tochter des „Perfect Aiko“ zudem exzellente 5,23% Fett im Schnitt der Laktationen. Das war dem neuen Besitzer 2.100 Euro wert. Mit 2.000 Euro knapp dahinter ein recht ähnlicher Bulle, der „Baymax Red“-Sohn „Wilbrand“, dessen Mutter auch im Schnitt bei über 10.000 kg Milch 4,51 % Fett brachte. Austeller hier war Lars Frohbös aus Goosefeld. Der Durchschnittserlös der rotbunten Bullen lag bei 1.900 Euro.

Das Kontingent der Rotbuntfärsen war mit vier Tieren ebenso wie im Januar recht klein, konnte seinen Durchschnittspreis mit 1.430 aber leicht steigern. Teuerste Färse war mit 1.550 Euro die „Duncan Red“-Tochter „Violine“ von Ernst-Albert Stahl aus Neuendeich.

Gleichmäßige Preisverteilung bei den Schwarzbunten

Das Angebot in der Rasseabteilung der Schwarzbunten war etwas breiter angelegt als im Rotbuntbereich. Die Körkommission setzte strenge Maßstäbe und von den elf zur Körung vorgestellten Bullen wurden acht zur Zucht zugelassen und kamen in die Auktion. Hier blieb dann ein Bulle im Überstand. Gleich vier Bullen kamen für 1.500 Euro unter den Hammer und waren damit die teuersten Bullen dieser Rasseabteilung. Nr. 21, „Whirli“, ein „Lightstar“-Sohn von Detlev Bähnke aus Klein Schlamin, Nr. 22 „Widos“ von „Avenue“ aus der Zucht von Hans Tietgen in Rickling und zwei Bullen aus der bekannten Zuchtstätte der Kaack GbR in Mözen, Nr. 27 „KAX Whiru“ von „Casino“ und Nr. 28 „KAX Wernu“ von „My Dream P“. Durch die recht gleichmäßige Preisverteilung wurde hier ein Durchschnittspreis von 1.428 Euro erreicht.

Auch bei den schwarzbunten Färsen zeichnete sich ein ähnlicher Auktionsverlauf ab. Gleich vier der 13 aufgetriebenen Färsen erhielten einen Zuschlag bei 1.600 Euro und waren somit die teuersten weiblichen schwarzbunten Tiere, die insgesamt auf einen Durchschnittspreis von 1.523 Euro kamen. Die Nr. 46, „Tesson“-Tochter „Birki“ von der Kaack KG in Ratzbek, Nr. 49 „Vanilli“ von „Astonishin“ von Detlef Lienau aus Neritz, Nr. 62, „Astor Red“-Tochter „Vonne“ von Detlef Bähnke aus Klein Schlamin und Nr. 64, „Vera“, einer Tochter des bekannten RSH-Vererbers „Camera“ von Hartmut Schwarzlos aus Tangstedt.

Hochpreisige Angler-Färse

Auch die Rasseabteilung der Angler hatte in der Februarauktion zwei Tiere im Kontingent. Der für seine Rasse sehr bunt gezeichnete Bulle mit der Nr. 31 „Wilmaro“, ein „Twix“-Sohn von Bernd Ellerbrock aus Westerau erlöste 1.150 Euro. Die einzige Angler-Färse in der Auktion, „EG Vogelsang“ von Lorenz Engelbrecht aus Grundhof, wurde für erfreuliche 1.800 Euro zugeschlagen. Sie ist eine Tochter des RSH-Vererbers „Steen“ und überzeugt ebenfalls durch sehr gute Leistungen auf der Mutterseite.

Die nächste Auktion für schwarz- und rotbunte Bullen sowie weibliche Tiere – nur BHV1-freie Tiere mit amtlicher Bescheinigung – findet am Donnerstag, den 19. März 2020 ab 09.30 Uhr in den Holstenhallen Neumünster statt.

Bild und Text: Melanie Gockel, RSH eG