Kreiskollektion aus Stormarn bereichert das Auktionsangebot

T e n d e n z :

Der Verkauf auf der ersten regulären Zuchtviehauktion des Jahres 2019 am 07. März verlief etwas schwerfällig und sehr stark qualitätsorientiert über alle angebotenen Tiere der Rasseabteilungen hinweg. Das eng gefasste Angebot auf dem Markt der rotbunten Bullen konnte zu einem im Vergleich zur letzten Tagesauktion im Dezember 2018 leicht gestiegenen Durchschnittspreis fast vollständig verkauft werden. Auch bei den schwarzbunten Bullen konnte das etwas größere Angebot des Marktes fast vollständig geräumt werden. Abermals war hier aber zu beobachten, dass die Käufer bereit waren, nur für entsprechende Qualitäten eine höhere Preisbereitschaft an den Tag zu legen. Guten Absatz bei ebenfalls qualitätsorientierten Preisen fanden frisch abgekalbte Färsen mit hohen Einstiegsleistungen, züchterisch interessanten Pedigrees und korrektem Exterieur. Während sich in der Rasseabteilung der Schwarzbunten die Preise im Vergleich zum Dezember 2018 auf einem konstanten Niveau halten konnten, gaben sie bei den Rotbunten leicht nach.

Kreiskollektion aus Stormarn bereichert das Auktionsangebot

Nach der großen Abendauktion im Januar 2019 wurde es am 07. März wieder Zeit, dem Auktionsstandort Neumünster zu den turnusgemäßen Zuchtviehauktionen der Rinderzucht Schleswig-Holstein (RSH) Leben einzuhauchen. Abermals hatte sich ein Kreisverein, in diesem Falle die Holsteinzüchter aus dem Kreis Stormarn, die Mühe gemacht in den heimischen Betrieben Tiere für eine Kreiskollektion vorzuselektieren. Diese Kollektionen der Kreise werten das Auktionslot stets noch einmal auf und bringen für die Käufer weitere interessante weibliche Tiere in den Auktionsring der Holstenhallen.

Bullenmarkt

Die lediglich sechs gekörten rotbunten Bullen konnten fast vollständig verkauft werden und erreichten Durchschnittspreis von 1.440 Euro, was im Vergleich zur letzten Auktion im Dezember einen leichten Preisanstieg bedeutete. Mit einem Zuschlagspreis von 1.600 Euro teuerstes Tier war hier die Katalognummer (Nr.) 9, „Viorel“, ein in Klasse zwei gekörter und mit einem gRZG von 142 ausgestatteter „Wisent“-Sohn von Bernd Ellerbrock aus Westerau.

In der Schwarzbuntabteilung war das Angebot auf dem Bullenmarkt breiter gefächert, und auch hier konnten fast alle gekörten Bullen auch einen Zuschlag erhalten. Der Durchschnittspreis erreichte im Mittel ebenfalls, wie bei den Rotbunten, 1.440 Euro, leicht unter dem Ergebnis der Auktion im Dezember. Teuerster Bulle war hier mit der Nr. 21, „Votan“, ein genomisch getesteter „Solo“-Sohn mit einem gRZG von 139 und sehr hohen Leistungszuchtwerten von gRZM 137 bei +2133 Mkg. Züchter ist Hans Hartwig Ketels aus Tetenbüll auf der Halbinsel Eiderstedt, der für diesen Bullen 1.700 Euro bekam.

Weibliche Tiere

Das durch die gut selektierte Kreiskollektion erweiterte Angebot an weiblichen Tieren beider Rassen zeigte, dass weiterhin Käuferinteresse für frisch abgekalbte Färsen mit hohen Einstiegsleistungen, züchterisch interessanten Pedigrees und korrektem Exterieur besteht. Qualität zahlt sich in diesem Falle in barer Münze aus, denn für korrekte, gut rausgebrachte weibliche Tiere zeigten die Käufer durchaus eine bessere Preisbereitschaft.

In der Rotbuntabteilung wurden acht abgekalbte Färsen aufgetrieben, die zu einem nachgebenden Durchschnittspreis von 1.281 Euro zugeschlagen werden konnten. Aus dem Kreis Stormarn kam als Teil der Kreiskollektion auch eines der teuersten Tiere der rotbunten Rasseabteilung, „Ultimo“ mit der Nr. 91. Die „Trillion P“-Tochter aus einer „Jobiko“-Mutter überzeugte durch Euterqualität und ein solides Fundament ihren Käufer, der für 1.500 Euro den Zuschlag erhielt.Auch für die schicke, korrekte „Red Winger“-Tochter „UKW“ mit der Nr. 59 von Walter-Georg Fechter aus Hamdorf fiel der Hammer ebenfalls bei 1.500 Euro.

In der Schwarzbuntabteilung erzielten die 26 verkauften abgekalbten Färsen im Durchschnitt 1.436 Euro. Die teuerste Färse kam auch hier mit einem Zuschlagspreis von 2.000 Euro aus dem Stall von Christian und Stephanie Fischer aus Brunsbek im Kreis Stormarn. „Utah“ mit der Nr. 81 ist eine sehr korrekte „Dreamshot“-Tochter aus einer mit 86 Punkten „very good“ (VG) bewerteten „Glabot“-Mutter, die mit ihrem festen, sehr gut angesetzten Euter die Gunst der Käufer wecken konnte.

Die nächste Auktion für schwarz- und rotbunte Bullen sowie weibliche Tiere – nur BHV1-freie Tiere mit amtlicher Bescheinigung – findet am Donnerstag, 18. April 2019, ab 9.30 Uhr in den Holstenhallen Neumünster statt.

Melanie Gockel

Rinderzucht Schleswig-Holstein

Tel.: 0 43 21-905-357

m.gockel@rsheg.de

Bilder: Bastian Bornholdt, RSH