Erstmals reine Online-Auktion für Bullen und weibliche Tiere vieler Fleischrinderrassen

Corona bedingt fand die Fleischrinder-Auktion der RSH eG 2021 als reine Online-Auktion statt. Insgesamt wurden 23 Fleischrinderbullen von sechs verschiedenen Rassen sowie zwei Rinder der Rasse Limousin und ein Aberdeen Angus Jungrind angeboten, die von zwölf Zuchtbetrieben stammten. Von allen Verkaufstieren wurden vorab Videos und Bilder gemacht und online zur Verfügung gestellt. Die Verbandsanerkennung (Körung) durch die Körkommission der Rinderzucht Schleswig-Holstein eG (RSH) fand rechtzeitig im Vorwege auf den Zuchtbetrieben statt, sodass sämtliche Informationen der angebotenen Bullen und Rinder dem Kunden zur Verfügung standen.

Claus Henningsen von der RSH stellte die Verkaufstiere einzeln vor und Claus-Peter Tordsen (RSH eG) versteigerte gekonnt die Auktionstiere.

Der teuerste Bulle der Rasse Limousin war die Katalognummer (Nr.) 1, „Nemo vom Eiderland“, aus der Zucht der Zuchtgemeinschaft (ZG) Bielfeldt-Rahn aus Tielen. Der zwölf Monate alte „Nepomuk PP“-Sohn wechselte für 4.000 € den Betrieb und ging an eine niedersächsische Limousin-Zuchtstätte. Der feingliedrige Bulle zeigte sich stark bemuskelt und erzielte Höchstnoten von 8-9-7.

Mit 3.200 € zweitteuerster Bulle wurde der harmonische, rassetypische „Jpeg“-Sohn „Jack PP vom Schauedamm“ aus der Zucht von Thomas Henningsen, Hürup. Eine hessische Zuchtstätte sicherte sich diese Genetik mit hohen Tageszunahmen und entsprechend hohen Zuchtwerten. Ebenfalls für 3.200 € wurde Nr. 8 „Jockel vom Eiderland“ für einen schleswig-holsteinischen Zuchtbetrieb zugeschlagen. Dieser typvolle, feingliedrige und harmonische „Ryde Joker“-Sohn stammt aus bewährter und hocheingestufter Kuhfamilie aus der Zucht der ZG Bielfeldt-Rahn.

Zwei Färsen der Rasse Limousin wurden von der ZG Bielfedt-Rahn aufgetrieben. Die reinerbig hornlose „Natascha vom Eiderland“ (Nepomuk PP x Ivo) erziele im flotten Online-Bieterduell 2.500 € und geht an einen Betrieb nach Nordrhein-Westfalen. „Arielle vom Eiderland“, eine vielversprechende fünfzehn Monate alte „Ryde Joker“-Tochter mit viel Qualität der Rasse und hohen Zunahmen und Zuchtwerten, wechselte für 2.400 € den Besitzer.

Bei der Rasse Angus war die Nachfrage stärker als das Angebot von zwei Bullen und einem Aberdeen Angus-Rind. Die Zuchtstätte Göttsche aus Hennstedt stellte mit „Tivoli vom Hof Kamerun“ einen besonders bemuskelten und feingliedrigen „AZH Totilas“-Sohn, der für 2.800 € im Zuchtgebiet verbleibt. Dieselbe Zuchtstätte präsentierte den „HAZ Cendo“-Sohn „Calvin vom Hof Kamerun“, der sich topentwickelt zeigte und fast 1.500 g Tageszunahme aufweist. Die RSH sicherte sich diesen typstarken Angusbullen für den KB-Einsatz. Ebenfalls flotte Gebote bekam das vielversprechende, typvolle schwarze Aberdeen Angus „Prima“ aus der Zucht von Rudolf Kühl aus Fockbek. Für 1.300 € wechselte das zehnmonatige Jungrind den Besitzer und verbleibt im Zuchtgebiet.

Bei den Charolais-Bullen wurde „Lord“ (Denver x Iceberg), ein schwerer und langer Bulle von Frank Albrecht aus Tetenhusen für 2.300 € zugeschlagen. Der elf monatige Uckermärkerbulle „Gismo“ (Gandalf x Lutz) aus der Zucht von Henrik Hinrichs, Stapel ist für 2.100 € nach Niedersachsen verkauft worden.

Eine sehr guten Blonde d` Aquitaine Bullen bot Martin Rockel aus Köhn an. Stark bemuskelt an allen fleischtragenden Partien und über 740 kg schwer, zeigte sich der „Uranus“-Enkel äußerst korrekt. Für 2.600 € verbleibt „Uruguay“ im Zuchtgebiet.

Bei der Rasse Fleckvieh-Simmental wechselte der harmonische „Loppe“ aus dem Zuchtbetrieb von Uwe Peckelhoff, Ellhöft, den Besitzer. Dieser stark bemuskelte, mittelrahmige Bulle aus interessanter Abstammung mit besten Zuchtwerten und Zunahmen erzielte 2.500 €.

Die Qualität der angebotenen Bullen und Rinder war sehr gut. Insgesamt lag der Durchschnittspreis über alle Rassen bei 2.613 €. Die RSH-Fleischrinderauktion bleibt ein fester Bestandteil im Terminkalender der Fleischrinderzüchter und -halter. Wir freuen uns auf das Jahr 2022, wenn es wieder heißt zum Ersten, zum Zweiten und zum…

Claus Henningsen, RSH