Umgeben von Wald, Wiesen und der Pulser Au

Umgeben von Wald, Wiesen und der Pulser Au, fanden sich zahlreiche Limousin- und Anguszüchter zum Züchtertreffen in Beringstedt auf dem idyllisch gelegenen „Hof Ostermühlen“ ein.

Der Betrieb wird seit 2011 nach und nach in seiner ursprünglichen Form wiederhergestellt und entwickelt sich zu einem wahren Prachtstück. Im Mittelpunkt steht der Aufbau der Landwirtschaft und Tierhaltung. Die Direktvermarktung von Holzerzeugnissen sowie Lebensmitteln aus eigener Herstellung bilden dabei die Standbeine des Betriebes.

Gänse begrüßten die Besucher auf dem Hof. Und auch Pferde und Angler Sattelschweine gehören zum Betrieb. Doch der Fokus liegt auf der Zucht von Limousin-, Angus- sowie einiger Wagyu-Rinder. Aus diesem Grund waren die Besucher angereist, sodass nach einer Begrüßung durch den Leiter der Landwirtschaft, Hannes Bunjes, der Weg direkt zu den Zuchttieren des Betriebes führte.

Die Betriebsfläche umfasst 300 ha (Ackerland + Grünland) und 240 ha Wald. Es werden momentan 283 Rinder gehalten. Trotz der nassen Witterung der Vortage, die das Einfangen der Tiere auf den Weideflächen deutlich erschwerte, hatten Hannes Bunjes und sein Team alle Deckbullen des Betriebes sowie eine große Auswahl der Zuchtrinder von den Weiden an den Hof geholt. Somit waren alle Rassen vertreten und konnten im Stall begutachtet werden.

Im Rasseblock der Angus basiert die im Aufbau befindliche Herde von 15 Herdbuch-Kühen auf Zukäufen von hochwertiger Angus-Genetik, besonders auf dem Zukauf von Tieren aus der Weidegemeinschaft Kleinenberg aus Lichtenau. Aufgrund dessen und trotz langer Anreise, wohnte auch der ehemalige Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Angus-Halter e.V., Johannes Hibbeln, dem Züchtertreffen bei. Besondere Beachtung fanden die beiden Angus-Herdendeckbullen „Exception of Beechcreek“ (V.: Earl) und „Elber of Beechcreek“ (V.: Elgin). Diese züchterisch hochinteressanten Bullen zeigten sich trotz des Deckeinsatzes in bester Kondition und wussten zu beeindrucken.

Die hornlosen Limousindeckbullen standen dem in nichts nach. Direkt auf der angrenzenden Weidefläche wurden die Besucher vom Ithos-Sohn „UKB Irland“ begrüßt. Im Stall konnten dann die jüngeren Bullen „Lothar“ (V.: Ludwig) und „Domino“ (V.: Darda) besichtigt werden. Ebenfalls beeindruckend zeigte sich der französisch gezogene Lunch Ben-Sohn „Oscar Ri“. Die Limousin-Rinder bilden mit 80 Tieren, davon 50 Herdbuchkühe, die größte Tiergruppe auf dem Betrieb und sind fast ausschließlich hornlos. Besonderer Fokus wird dabei auf die Zucht mittelrahmiger, robuster und leichtkalbiger Rinder gelegt. Dabei wird sehr stark auf eine gute Wesensfestigkeit, Bemuskelung und Futterverwertung geachtet. Dieses Zuchtziel zeigte sich eindrucksvoll beim anschließenden Rundgang durch den Absetzer- und Maststall.

Im Anschluss erwarteten die Besucher Grillspezialitäten vom Angler Sattelschwein, sodass der Abend in geselliger Runde ausklingen konnte. Daneben ergänzte Claus Henningsen, RSH eG, den Abend noch mit einigen Informationen aus der RSH sowie zu den Rassen Angus und Limousin.

Im Namen der schleswig-holsteinischen Fleischrinderzüchter und aller Besucher bedankte sich Burkhard Jürß, Beiratsmitglied des BDAH, ganz herzlich beim Team von Hof Ostermühlen für die hervorragende Gastfreundschaft, Bewirtung und Durchführung dieses tollen Züchtertreffens. Daneben bemerkte er, dass sich gemischte Gruppen unterschiedlicher Rassen sehr gut ergänzen. Dies zeigte sich nicht nur bei den gemischten Tiergruppen im Stall, sondern auch in den sehr guten Gesprächen zwischen den Züchtern. Denn nur rasseübergreifende Zusammenarbeit führt langfristig zur Förderung der Fleischrinderzucht, wie Burkhard Jürß schließlich konstatierte.

 

Text und Bilder: Thore Kühl